Vor dem Start
Nervös. Aufgeregt. Gespannt. Unruhig. Ungeduldig. Rastlos.
So ist das jedes Mal, bevor ich verreise. Eigentlich sollte ich erfahren genug sein, um ganz gelassen abzureisen. Aber bei mir geht die Anspannung erst vorbei, wenn ich am Flughafen am Gate sitze. Dann wird es besser. Und wenn ich dann am Bestimmungsort gelandet bin, fällt der Stress komplett ab und ich beginne, die Zeit zu genießen.
Aber jetzt ist es noch anders. Die Reise ist durchgeplant. Und mehrfach umgeplant. Und mehrfach in Frage gestellt. Aber jetzt scheint sie klar zu sein. Ich habe ein paar Mal zur Probe gepackt und Sachen wieder aus dem Rucksack genommen. Eigentlich ist es nicht schwer, für Rumänien zu packen: Es wird sehr heiß sein und oft regnen. Also irgendeine Regenpelle und dünne Shirts. Mehr brauche ich nicht. Aber trotzdem habe ich viel über Gepäck nachgedacht. Auf allen meinen Reisen hat mich eine alte Umhängetasche begleitet. Sie wird dieses Mal zuhause bleiben. Ich bin in der Vergangenheit 2x bestohlen worden und immer war die Tasche im Spiel. Und die Bahnhöfe und Flughäfen hier haben keinen guten Ruf. Also bleibt die Tasche hier. Ein Gepäckstück ist leichter zu beaufsichtigen.
Daggi hat, wie immer, eine Reiseapotheke zusammengestellt. Mein Überleben scheint also gesichert. Ich habe das Flugticket, eine Unterkunft in Bukarest, ein Zugticket nach Sinaia und dort auch schon eine Unterkunft. Und ich habe ein Auto gemietet. Alles andere ist noch offen. Die Route steht (ziemlich) fest und ich habe in allen Orten auch eine Wunschunterkunft rausgesucht, aber es kann sein, dass ich die Route oder auch die Aufenthaltszeiten an den einzelnen Orten noch ändere. Auch ein Rückflugticket muss ich mir noch besorgen. In Sibiu (das ist wahrscheinlich der letzte Ort auf der Reise nehme ich mir dann den Leihwagen, um die berühmte Transfagarasan-Road und die Transalpina zu fahren. Das sind 2 Bergstraßen, die die Karpaten queren und die spektakuläre Ausblicke (und ebensolche Serpentinen) bieten.
Die Transalpina (vor der Asphaltierung)
Transfagarasan
Aber auch den Leihwagen kann ich kurzfristig canceln, wenn sich meine Pläne ändern.
Ich bin unglaublich gespannt auf das Land. Der Konzern, für den ich früher gearbeitet habe, hatte mal eine Business-Unit in Rumänien und auf einer Tagung habe ich den IT-Manager kennengelernt. Seitdem sind wir auf facebook verbunden und natürlich habe ich ihn vorher angeschrieben. Ob er Lust auf ein Bier hätte? Und er hat ja gesagt. George ist sehr freundlich und holt mich sogar vom Flughafen ab. Ich wollte das zuerst nicht, aber er stellte mich vor die Wahl: mit ihm fahren oder mich von Rumänischen Taxifahrern bescheißen zu lassen. Die Wahl fiel mir leicht.
Wir werden auch zusammen was essen gehen und er wird ich dabei in die Geheimnisse der Rumänischen Küche einführen. Ich habe mir mal die Speisekarte des von ihm ausgesuchten Restaurants angesehen. Veganer würden hier verhungern und Ernährungsberater würden wahrscheinlich freiwillig aus dem Leben scheiden: Sehr deftig, sehr fleischlastig, riesige Portionen und ganz wahrscheinlich unheimlich lecker! George empfahl mir, 3 Tage vorher nichts zu essen.
Aber so werde ich einen guten Start in dem mir sonst sehr fremden Land haben. Und wie immer weiß ich schon jetzt mehr über Rumänien, als noch vor 4 Monaten. Ich habe viel gelesen, Bilder und Videos gesehen und weiß jetzt ungefähr, wo die einzelnen Städte liegen oder wo die Walachei oder Siebenbürgen ist. Und schon bald werden sich diese 2-Dimensionalen Bilder in Eindrücke, Geräusche und Gerüche verwandeln.
Wenn es nur endlich losgehen würde!
Wünsche Ihnen einen guten Flug und eine schöne Zeit in Rumänien. Bin in der Vergangenheit einige Male mit einem Hilfskonvoi in Rumänien gewesen . Bin sehr gespannt, auf Ihre Berichte. Wünsche Ihneb alles Gute
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