6. August 2021 Transfogarasan
Gestern kam wieder ein Alarm auf mein Handy und wenig später öffneten sich die Himmelspforten. Als es weniger wurde, habe ich mir ein schönes Restaurant in meinem Viertel gesucht und Krautwickel gegessen. Lecker!Heute früh habe ich dann auf der Terrasse gefrühstückt (Kekse und Kaffee) und in dann zum vereinbarten Treffpunkt gelaufen. Dort wartete der Baelabus, der mich zur Transfagarasan bringen sollte, ein junger Mann aus Guatemala und ein rumänisches Pärchen. Mit einem kleinen 8-Sitzer-Bus fuhren wir dann los.
Auf den Straßen war mäßiger Verkehr und wir sind einigermaßen gut durchgekommen, zunächst ging es erst mal Richtung Osten bis wir an die Kreuzung erreicht haben wo die Straße nach Süden abzweigt.
Unterwegs kommen wir mal wieder durch kleine Dörfer, die alle nach dem gleichen Muster aufgebaut sind: Haus Tor Haus Tor Haus Tor Haus. Das bedeutet das eine ist das Windows in der Mitte der Eingang (das Tor) rechts das Sommerhaus und dann kommt der Nachbar. Die Häuser bilden so eine geschlossene Front und hinten schließt das Grundstück die Scheune ab. Das, was ich auch schon in den Kirchedörfern gesehen habe.
Wir sind dann höher und höher gefahren und plötzlich kam Nebel auf. Wir haben zwischendurch versucht an kleinen Buchten anzuhalten, um die Aussicht zu genießen und zu fotografieren, aber das war nicht möglich, so viele Touristen vor uns da waren.
Am Wasserfall war ein großer Parkplatz und viele Souvenirstände, und das war die letzte Stelle, wo man noch einigermaßen sehen konnte. Danach war es komplett vorbei! Die Sicht lag bei circa 30 - 40 m und es macht absolut keinen Sinn hier irgendetwas zu machen. Als wir dann an den See kamen (unser Ziel) war es fast noch gespenstischer.
Hier waren relativ viele Touristen entweder zu Fuß unterwegs oder oft auch mit Motorrädern oder mit Autos. Man konnte im Prinzip nur die Scheinwerfer sehen, von dem See so gut wie nichts.
Also ein Flop. Schade ich hatte mich sehr darauf gefreut, aber auch mit einem Leihwagen wäre das nicht viel besser geworden.
Wir haben oben eine Zeitlang gewartet und auf Wind gehofft, was mit im T-Shirt bei 8 Grad höllisch viel Freude bereitete. Dann haben wir aufgegeben und sind zurückgefahren.
Wir haben dann an der Station am Wasserfall (ca. 700m tiefer) angehalten. Hier waren wir weit unter der Wolken / Nebelfront und hatten quasi bedeckten Himmel bei 15 Grad.
Von da aus bin ich dann mit Fernando den Weg zum Wasserfall gegangen.
Fernando war ein total netter Student aus Guatemala, der in Paris studierte und jetzt hier auf Urlaub war. Ein sehr interessanter Typ!
Naja, und gegangen ist vielleicht nicht das richtige Wort: es war eine absolute Kletterei.
Da sind die vielen Steine und Felsen, die wahrscheinlich noch von dem alten Gletscher her rühren und über die man klettern muss und Baumstämme. Und rutschiges Gras und teilweise durch ganz flaches Wasser.
Also vielleicht nicht das richtige für jemand in T-Shirt und Turnschuhen. Aber ich bin ein ganzes Stück nach oben geklettert und es hat auch Spaß gemacht. Aber irgendwann mal, als ein wirklich sehr sehr steiles und rutschige Stück kam, hab ich gedacht: ach nein! Das muss ich nicht. Aber hier kann man endlich mal wieder etwas sehen und die Natur ist wirklich beeindruckend! Und natürlich kann man ein bisschen darüber nachdenken, dass quasi hinter jedem Baum auch ein Bär stehen könnte! Das beunruhigt mich natürlich ein wenig.
Später sagte unser Fahrer, dass hier keine Bären seien: zu viele Menschen, zu laut!
Der Rückweg bergab war fast noch schwieriger. Rechts und links des Weges ist Tannenwald, er ist sehr dunkel und wirkt irgendwie unheimlich.
Hier unten war das Wetter okay und die Temperatur ist dann auch auf 16° gestiegen
Na ja, da haben die Karpaten mal gezeigt, dass sie ein richtiges Gebirge sind und dass sie auch mal schlechte Laune haben können.
Auf dem Rückweg sind wir dann in den beeindruckenden Feierabendverkehr von Sibiu gekommen; das war wirklich nervend.
Ja, es war wirklich ein wenig Pech. Der See oben muss wunderschön sein, ich habe im Web viele Bilder gesehen. Und es gibt große Teile der Transfagarasan-Road, die sich in wahnsinnigen Haarnadelkurven den Berg hoch-oder runterwinden. Auch diese Bilder kenne ich aus dem Internet.
Jetzt bin ich einen Teil der Strecke gefahren, aber gesehen habe ich nicht viel.
About Transfagarasan:
eine schöne Strecke. Man kann sie (unabhängig vom Nebel) unterschiedlich bereisen:
- Schlechteste Möglichkeit: per Bus. Man sieht zu wenig.
- Zweitschlechteste Methode: Mit dem PKW. Man fährt nicht nur bis zum See, sondern auch wieder ins Flachland.
- Zweitbester Weg: Cabrio! Bei schönem Wetter ist das himmlisch!
- Und unschlagbar: mit dem Motorrad! 150 km nur Kurven, gute Straße und massig zu sehen!
Nächstes Mal….
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