29.7.2021 Sinaia


29.7.2021 Sinaia


Sinaia hat ca. 10.000 Einwohner und liegt am Fluss Prahova am Fuße des Bucegi-Gebirges in der Walachei. Das Gebiet ist ein beliebter Wintersportort und auch Hiking und Trekkking wird hier gerne gemacht. Der Name kommt tatsächlich von dem Ägyptischen Berg Sinai, zumindest ist das Kloster danach benannt. Hier hatten mehrere Könige ihre Schlösser und am hiesigen Bahnhof wurde 1933 der Premierminister Duca ermordet. 

So weit, so gut.


Gestern Abend bin ich dann noch in die Innenstadt gelaufen. Da war ein Restaurant mit überdachter Terrasse, und kaum saß ich unter der Bedachung, kam der nächste Starkregen. Es donnerte, blitzte und der Himmel öffnete alle Schleusen. Ich hatte Probleme, einen Platz zu finden, wo es nicht durchregnete, aber ich war erfolgreich. Es gab dann Bier, eine leckere Bohnensuppe im Brottopf und danach einen Tuica Fiarte, das ist ein Schrödingers Slivovitz. Das bedeutet, es ist Slivovitz und auch nicht! Die Auflösung ist einfach. Der rumänische Pflaumenschnaps heißt Palinka. Und Trester nennen sie hier Slivovitz. Und wenn man den dann warm macht und Pfefferkörner hineintut, ist das Tuica Fiarte. Und der kommt in einer kleinen Tasse und danach fehlen etliche der grauen Hirnzellen…..Als der Regen dann weniger wurde, bin ich zurückgegangen und ich muss zugeben: Gewitter mit vielen Blitzen,hier in der Gegend wirkt spooky. Und dabei bin ich noch nicht mal in Transsylvanien, hier ist immer noch die Wallachei….




Heute standen die Bucegi Mountains auf dem Programm. Das sind die hiesigen Berge und sie bieten ein großes Skigebiet (>2000m hoch) und ein riesiges Wander-Areal. Das Wetter war freundlich und sollte es auch bis mindestens zum Mittag bleiben. Also bin ich losmarschiert und einfach den Schildern „Gondola“ gefolgt. 

Jetzt, Stunden später, weiß ich, dass es 2 Lifte (mindestens) gibt. Einer ist weiter hinten im Dorf und geht in einem durch und es gibt noch einen. Die Schilder führten mich zu „noch einen“. Dafür musste ich ca. 45 Minuten strammen Schrittes bergauf gehen. 

Nach einiger Zeit kam ich dann zum Eingang des Nationalparks Bucegi und nahm beruhigend die Warnschilder wegen der Bären zur Kenntnis.

Als ich dann kurz darauf an einer Bärenfalle vorbeikam, wusste ich: die meinen das ernst!




Die Temperaturen kletterten dann mit mir zusammen und als ich endlich an der Station ankam, war ich nassgeschwitzt. 

Aber alleine. 

Es war total leer und so bin ich gemütlich in einer 4er Gondel den Berg hochgefahren. Auf 1400 war dann die Mittelstation und von da aus ging es an der Baumgrenze vorbei bis auf fast 2100m. 








Der Blick von da oben ist phantastisch. Die Wanderwege sind gut ausgeschildert und ich bin auch einem Weg 1/2 Stunde gefolgt. Es ging aber steil bergab und wieder bergauf und da waren meine Schuhe nicht so recht geeignet für. Was noch ärger war: nach dem langen Marsch bergauf fingen meine Knie auch an, sich bemerkbar zu machen. 








Ich bin dann zurück und noch 2 andere Wege gegangen, aber auch nur, so lange Steigungen und Gefälle moderat blieben. 

Hier oben weht ein tüchtiger Wind und lt. Anzeige sind hier nur 23 Grad: perfekt. Ein schöner Ort und der Blick über die sanften Gipfel hatte etwas Friedliches. 






Und noch was habe ich gelernt: Schilder können die Rumänen nicht. Auf dem Rückweg folgte ich der Beschilderung „Center“ und machte einen gewaltigen Umweg. Aber man kommt immer wieder an wunderschönen Häusern oder Anwesen vorbei, die in dem hier typischen Stil gebaut sind, das entschädigt dann doch. Der Regen kam erst nach 18 Uhr und so konnte ich noch die Kirche vom heiligen Elijah besuchen. In ihrer Schlichtheit ein absolut bemerkenswertes Bauwerk. 








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